Quelle: Stern 2012
Peter Dobutowitsch

Pfingsten heute

Til Mette, der Cartoonist des STERN, brachte es auf den Punkt. Die Kirche hat ein Problem mit Pfingsten. Lange schon wird nicht mehr der Geburtstag der Kirche Jesu Christi gefeiert, sondern ein freies Wochenende. Allerdings steckt in seiner Karikatur auch Weisheit und eine Lösung: „Hupen Sie, wenn Sie Jesus lieben!“ Mitten im Verkehrsstau hält ein Mann einsam ein Schild hoch – und hat Erfolg. Dass das Hupkonzert kein Loblied auf Jesus ist, sondern ausgedrückter Ärger, stört ihn und mich nicht. Als Deutungstext mit Augenzwinkern steht unter der Zeichnung: „Immer mehr Deutsche bekennen sich zu Jesus.“ Diese gezeichnete Pointe fasziniert mich wegen ihrer Schlüssigkeit. Alle hupen, weil’s nicht weiter geht. Aber der einsame Schilderhalter hat trotzdem oder gerade dadurch sein Ziel erreicht.

Ähnlich ist das mit Jesus. Sein Tod am Kreuz wirkt wie das fatale Scheitern einer großen Idee und ist eine Provokation. Was denn, der Tod dieses Mannes soll zu irgendetwas gut gewesen sein? JA! Gerade dadurch kam es zur Erlösung. Zu Pfingsten wurde dann das Undenkbare und Unglaubliche für seine Schüler zur neuen Wirklichkeit. Die Kirche Jesu Christi ist entstanden. Sie existiert bis heute. Und irgendwann einmal werden alle Zungen bekennen, dass Jesus der HERR ist.

Bis dahin halten wir als Gemeinde die Stellung mit oder ohne Bekennerschild und halten an der Vision fest, dass es einmal ein weltweites Hupkonzert für Jesus geben wird.

Peter Dobutowitsch, Pastor i.R.